Ameisen [Formicidae]

Ameisen können in Wohnungen, Gaststätten und Unternehmen eine ernsthafte Belästigung darstellen. Aufgrund ihrer sozialen Organisation, Vielfalt und Anpassungsfähigkeit gilt ihrer Bekämpfung die oberste Priorität professioneller Schädlingsbekämpfer.

Auftretende Schäden und Herausforderungen

Eine ernstzunehmende Belästigung

Die überwiegende Mehrheit der Ameisen lebt im Freien. Problematisch werden Ameisen erst, wenn sie vom hohem Zucker- und Proteingehalt in Menschen- und Tiernahrung angezogen werden und dann für Hygieneprobleme sorgen.

Ameisenbefall im Haus- und Gartenbereich kann zu einer starken Beeinträchtigung für den Menschen werden. Einige Arten sind ein Problem für die öffentliche Gesundheit. Der professionelle Schädlingsbekämpfer kennt die Biologie der Insekten und ist in der Lage das richtige Produkt für die Bekämpfung einzusetzen.

Sehr erfolgreiche Insekten

Ihren Erfolg verdanken die Ameisen größtenteils ihrer fortgeschrittenen sozialen Struktur. Eine klare Aufteilung ihrer Aufgaben zwischen den Arbeiterinnen – Späher, Nahrungssucher, Larvenfütterer und Wachposten – sowie zwischen Arbeiterinnen, Königinnen und Drohnen (fortpflanzungsfähige Männchen) sorgen für eine hocheffiziente Koloniebildung, Entwicklung und Überlebensfähigkeit.

Ihre erfolgreiche Kommunikation ermöglicht die Einrichtung von Ameisenstraßen zwischen den Nestern und ihren verschiedenen Nahrungsquellen, die in den meisten Fällen charakteristisch für einen Befall sind. Die Straßen werden mit zunehmender Nutzung zu einer dauerhaften Einrichtung und können nur schwer unterbrochen werden.

Wissenschaftlicher NameFormicidae
AussehenArbeiterinnen messen 1,5–5 mm (je nach Art)
VielfaltMehr als 10.000 bekannte Ameisenarten, ca. 180 in Europa identifiziert

Zu den in Europa häufig vorgefundenen gehören folgende Arten:
Schwarze Wegameise (Lasius niger)
Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)Gemeine Rasenameise (Tetramorium caespitum)
Rossameise (Camponotus)
Pharaoameise (Monomorium pharaonis)
Argentinische Ameise (Linepithema humile)
Vermehrung und LebensweiseNach der Gründung der Kolonie legen die Königinnen fortlaufend Eier
Zyklus

Die durchschnittliche Koloniegröße für die Schwarze Wegameise beträgt etwa 4.000 bis 7.000 Ameisen. Andere Arten können Metakolonien mit 300.000 Exemplaren bilden.
Ernährung Zucker- und proteinreiche Nahrung für problematische Arten wie Schwarze Wegameise, Gelbe Wiesenameise und Gemeine Rasenameise
Soziale OrganisationArbeiterinnen auf Nahrungssuche machen neue Nahrungsquellen in einem Abstand von bis zu 90 Metern zum Nest (je nach Art) ausfindig, und die Späherinnen legen Pheromone ab, denen die für die Nahrungsbeschaffung zuständigen Arbeiterinnen folgen.

Die nahrungsbeschaffenden Arbeiterinnen transportieren dann je nach Art kontinuierlich Nahrung zurück zur Kolonie. Sie nehmen die Nahrung nicht nur selbst zu sich, sondern teilen sie auch mit allen mit anderen Aufgaben betrauten ausgewachsenen Ameisen und entwickeln Larven in einem Prozess, der als Trophallaxis bezeichnet wird.

Bekämpfung

Professionelle Schädlingsbekämpfer müssen mehrere wichtige Schritte befolgen, um Ameisen effizient zu bekämpfen.

Bei trockenem Wetter ist eine gründliche Inspektion des Geländes notwendig, um das Ausmaß des Befalls, die Ameisenart (wenn möglich), die Hauptwege und die Zugangspunkte festzustellen.

Externe Ameisenstraßen müssen so nah wie möglich an das Nest zurückverfolgt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Straßen bei feuchtem Wetter möglicherweise sehr schwer ausfindig zu machen sind.

Die vollständige Kontrolle von sozialen Insekten wie Ameisen ist nur durch Maßnahmen zu erreichen, die sowohl die Königinnen als auch ihre Brut mit einschließen. Der Entzug von Nahrungsquellen oder die Beseitigung der nahrungssuchenden Arbeiterinnen – entweder physisch oder durch chemische Wirkstoffe – reicht selten, bzw. fast nie aus, um den Befall vollständig zu kontrollieren

Auch wenn sie allein generell nicht effektiv sind, so können physische Mittel zur Entfernung von Ameisen aus Gebäuden oder von Nahrungsquellen neben der chemischen Bekämpfung von grundlegender Bedeutung sein.

Zu den effektivsten Maßnahmen zählen die Folgenden:

  • Ameisensichere Lagerung von Lebensmitteln in wirklich vollständig verschließbaren Behältern
  • Regelmäßige Reinigung von Böden und Oberflächen, um verschüttete Flüssigkeiten und Duftspuren zu entfernen
  • Ordnungsgemäße Entsorgung von Küchenabfällen und Lebensmittelresten
  • Permanente Abdichtung von Zugangsmöglichkeiten

Die einzige zuverlässige Möglichkeit, um eine vollständige Entfernung zu gewährleisten, besteht darin, die nahrungssuchenden Arbeiterinnen mit einem attraktiven, starken und leicht zugänglichen Insektizid-Köder zu locken, den sie sowohl selbst aufnehmen und auch in ihren Kolonien verteilen. Die Kolonie kann nur dann wirksam bekämpft werden, wenn die Königin stirbt.

Um größtmögliche Effektivität und Zuverlässigkeit zu erreichen, muss der Köder auf einem Insektizid basieren, das folgende Merkmale aufweist:

  • Für keine Ameisenart detektierbar, aber gleichzeitig leistungsstark genug, um bei der Einnahme oder beim physischen Transfer innerhalb der Kolonie in minimalen Mengen tödlich zu sein.
  • Ausreichend verzögerte Wirkung, um es den nahrungssuchenden Ameisen zu ermöglichen, ihn unter allen ausgewachsenen Ameisen und Larven der Kolonie zu verteilen, bevor sie seiner Wirkung erliegen.

Die Köderformulierung muss darüber hinaus folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Sehr attraktiv und ansprechend für Ameisen, um eine möglichst umfangreiche Aufnahme durch Arbeiterinnen zu erreichen.
  • Flüssig oder gelförmig, um eine schnelle und effektive Aufnahme und Verteilung des Wirkstoffs in der gesamten Kolonie zu gewährleisten.

Top